Raum:


Raum 15: Schusterstube













Diese authentische Schusterwerkstatt wurde bis in das 20. Jahrhundert benutzt.

Schon im 18. Jahrhundert gab es selbstständige Schuhmacher im „Flecken“ Barmstedt, die sich 1736 erstmalig in einer Zunft organisierten. Im Jahr 1756 gab es bereits 27 Schuhmachermeister, insgesamt arbeiteten zu diesem Zeitpunkt mit Gesellen und Lehrlingen mehr als 100 der 936 Einwohner in diesem Handwerk.
Knapp hundert Jahre später war fast die Hälfte der männlichen Erwachsenen Schuhmacher.
Mit dem Aufkommen spezieller Nähmaschinen entwickelten sich aus den Kleinbetrieben um die Jahrhundertwende 1900 die ersten Schuhfabriken, wobei anfangs oft in Heimarbeit entstandene Teilfabrikate zugeliefert wurden. Die bekanntesten waren die Firmen Rotermund, Lüdemann und Rickert.
Während die beiden Erstgenannten auch nach dem zweiten Weltkrieg die Arbeit erfolgreich fortsetzten, versanken die kriegsbedingt ausgelagerten Maschinen der Firma Rickert in der Ostsee.
In die Geschäftsräume zogen stattdessen mit einigen aus Thüringen über die damals noch grüne Grenze geschmuggelten Maschinen die Brüder Bernhard und Joachim Gabor. Neue Produktionsstätten entstanden in der August-Christen-Straße und später am Nappenhorn.
Im Jahr 1966 wurde die Firmenzentrale nach Rosenheim verlegt und immerhin 65 Barmstedter Mitarbeiter mit ihren Familien zogen mit nach Bayern. Das Barmstedter Werk der inzwischen bekanntesten deutschen Damenschuhmarke wurde 1992 geschlossen.

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Ausgewählte Exponate dieses Raums: